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Nur noch 10 Tage bis zum Fristende für Stellungnahmen zum Regionalplan-Entwurf

12.04.2025: Bis zum 22.04.2025 liegen die Unterlagen zum zweiten Regionalplan-Entwurf öffentlich aus. Sie zeigen Beschleunigungsgebiete für den Windkraftausbau im Reichswald und direkt davor. Es bleiben also nur noch wenige Tage, an denen Sie sich zu den überarbeiteten Planungen äußern können. Falls noch nicht geschehen, machen Sie bitte von dieser Gelegenheit Gebrauch!

 

Bis Ende August 2024 erfolgte die erste Offenlage des Regionalplanentwurfs. Im Anschluss wurde er vom zuständigen Dezernat der Bezirksregierung überarbeitet. Für den Reichswald hat dieser Prozess leider keine Verbesserung gebracht. Zwar wurden die Windenergiebereiche entlang des Kartenspielerwegs und im Dicken Mönchstal/ am Knollenberg geringfügig verkleinert.

Bekanntlich wäre aufgrund der mittelfristigen Folgen aber schon die Errichtung einer einzigen Anlage zu viel. Denn die sog. „Vorbelastung“ ist ein zentraler Begriff in der Planung und Genehmigung von Windkraftanlagen. In bereits belasteten Gebieten sind sowohl die Planung als auch die Genehmigung weiterer Anlagen deutlich wahrscheinlicher als in noch unberührten Landschaften. Belege hierfür gibt es an vielen Orten in ganz Deutschland. Dabei ist zu bedenken: Die jüngste Potentialstudie des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) zeigt mehr als ein Drittel des Reichswalds als mögliche Standorte für Windkraftanlagen. 

Im Vergleich zur ersten Fassung des Regionalplanentwurfs kommt eine weitere Änderung hinzu: Der überarbeitete Plan stellt die Flächen im und am Reichswald als Beschleunigungsgebiete für den Windkraftausbau dar.

Sie sind nicht damit einverstanden, dass das Ökosystem Reichwald mit seinen u.a. kulturhistorischen Besonderheiten Schritt für Schritt in ein Windkraft-Industriegebiet umgebaut wird? Dann teilen Sie der Bezirksregierung dies bitte (nochmals) mit!

Sie haben mehrere Möglichkeiten, sich im Rahmen der nun laufenden Beteiligung der Öffentlichkeit einzubringen:

 

Option 1

Im Idealfall setzen Sie sich mit den überarbeiteten Planungsunterlagen auseinander und schreiben auf deren Grundlage eine kurze Stellungnahme. Siehe hierzu nämlich den folgenden Hinweis der Bezirksregierung:

„Stellungnahmen, die bereits im Rahmen der ersten Beteiligungsrunde vom 19. Juli bis zum 29. August 2024 eingegangen sind, gehen auch ohne ein erneutes Einreichen in die Endabwägung ein. Sie werden vom Regionalrat entsprechend einbezogen.“

Die Abwägung von Stellungnahmen, die bei der ersten Offenlage eingegangen sind, hat nicht zur Streichung der Windenergiebereiche im und am Reichswald geführt. Der Nutzen der nochmaligen Einreichung derselben Stellungname ist somit begrenzt. Deshalb beziehen Sie sich in Ihrem Schreiben bitte auf die aktuellen Planungsunterlagen. Einige Windenergiebereiche wurden nach der ersten Offenlage verkleinert. Sollten die verbliebenen Windenergiebereiche nicht aus denselben Gründen gestrichen werden?

Sämtliche Karten, die Begründung und den Umweltbericht der Bezirksregierung Düsseldorf finden Sie im Beteiligungsportal. Über die Suchfunktion (Tastenkombination Strg + F) gelangen Sie schnell zu den Ausführungen, die den Reichswald betreffen. Beziehen Sie sich in Ihrem Schreiben hierauf und nehmen dazu Stellung. Zum Beteilungsportal...

 

Option 2

Sie verfassen ggf. ohne detaillierte Sichtung der Planungsunterlagen einen Brief, in dem Sie beschreiben, was Ihrer Meinung nach gegen die Errichtung und den Betrieb von Windkraftanlagen im Reichswald (Kranenburg) und/ oder am Waldrand (Kleve-Reichswalde & Goch-Nierswalde) spricht. Falls Sie bereits bei der ersten Offenlage eine Stellungnahme eingereicht haben, verwenden Sie bitte nicht denselben Text. Im Idealfall thematisieren Sie Aspekte, mit denen Sie sich in der ersten Offenlage noch nicht beschäftigt haben. Beispielsweise damit, welch großen Beitrag der Kreis Kleve bereits zum Windkraftausbau geleistet hat. Ist es zu vertreten, dass ausgerechnet hier für den Biodiversitäts- und Klimaschutz so wichtiger Wald dem Bau der Anlagen geopfert werden soll.

 

Option 3

Sie nutzen eine Vorlage der Bürgerinitiative. Immer wieder werden wir von Mitbürgerinnen und Mitbürgern gefragt, ob wir ein Muster zur Verfügung stellen können. Obwohl wir dringend Option 1 oder mindestens Option 2 bzw. 3 empfehlen, haben wir uns aufgrund der Vielzahl von Anfragen dazu entschieden, ein Musterschreiben zu erstellen. Es eignet sich v.a. für Menschen, die bei der ersten Offenlage noch keine Stellungnahme abgegeben haben. Sie können das Schreiben hier als Word-Datei herunterladen und anpassen:

Zur Argumentationshilfe...

Löschen Sie Passagen, die nicht Ihre Meinung wiedergeben und/ oder fügen Sie weitere Argumente hinzu. Auf diesem Weg machen Sie mit überschaubarem Aufwand aus der Vorlage ein individuelles Schreiben. 

 

Ganz egal, für welche Option Sie sich entscheiden; so reichen Sie Ihre Stellungnahme bis zum 22.04.2025 ein:

 

Bitte übermitteln Sie Ihr Schreiben der Bezirksregierung per E-Mail oder über das Beteiligungsportal.

E-Mail-Adresse: Dez32(dot)Regionalplanung(at)brd(dot)nrw(dot)de

Beteiligungsportal: https://beteiligung.nrw.de/portal/brd/beteiligung/themen/1012498

  • Rechts unten finden Sie den blau hinterlegten Button "Stellungnahme". 
  • Hierüber gelangen Sie zu einem Textfeld, in dem Sie Eintragungen vornehmen können. 
  • Über das blau hinterlegte Feld können Sie Dateien anhängen. Beispielsweise ihre als PDF gespeicherte Stellungnahme.
  • Datenschutzerklärung zustimmen 
  • Stellungnahme absenden 
     

Sie haben auch die Möglichkeit, sich zunächst zu registrieren. Dann können Sie Entwürfe festhalten und abgegebene Stellungnahmen später einsehen. Zur Registrierung...

 

Bitte speichern Sie Ihre Stellungnahme sicherheitshalber auch lokal ab - beispielsweise auf der eigenen Festplatte oder in der Cloud. 

 

Anders als in vergangenen Verfahren ist die Abgabe von Stellungnahmen per Post nur in begründeten Fällen und ausnahmsweise möglich: 

Bezirksregierung Düsseldorf
Dezernat 32
Postfach 300865
40408 Düsseldorf

 

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg. Der Reichswald und seine Bewohner werden es Ihnen danken!

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