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Flagge zeigen für den Reichswald vor dem Wasserturm der Stadt Goch

11.04.2025: Wie angekündigt haben wir heute gemeinsam mit der Initiative Internationalpark Reichswald in Goch an die Stadtwerke Kleve und die Stadtwerke Goch appelliert, sich mit (mindestens) derselben Vehemenz gegen den Windkraftausbau im Reichswald auszusprechen, wie sie sich gegen eine Teilnahme mit dem Reichswald am Interessenbekundungsverfahren für einen zweiten Nationalpark in NRW ausgesprochen haben. Mit dabei waren gut 60 Reichswald-Freundinnen und Reichswald-Freunde. Nicht anwesend war leider die Geschäftsführung der Unternehmen...

Stadtwerke-Kampagne gegen Nationalpark Reichswald
Im Findungsprozess des Umweltministeriums für einen zweiten nordrheinwestfälischen Nationalpark hatten die Stadtwerke immer wieder betont, dass sie eine Unterschutzstellung des Reichswalds ablehnen. Als Grund führten sie an, der Nationalpark-Status könne die langfristige Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser gefährden. Weder Gespräche mit Vertretern der Bezirksregierung und des Umweltministeriums, noch deren Schriftstücke zur Ausräumung der Bedenken konnten einen Meinungswandel bewirken. Selbiges galt für die Tatsache, dass in 13 deutschen Nationalparken Trinkwasser gewonnen wird – im Bayrischen Wald gar seit rund fünf Jahrzehnten. Der Höhepunkt der Kampagne gegen den Nationalparkstatus für den Reichswald war wohl die Zustellung von Flyern an alle Kundenhaushalte der Stadtwerke Goch.

Windkraftausbau zwischen Trinkwasserbrunnen
Im Regionalplan-Entwurf sind Windenergiebereiche im Reichswald ausgewiesen, die im Wechsel zwischen Trinkwasserbrunnen liegen. Wie vergangene Woche bekannt wurde, hat Abo Energy hier bereits einen Antrag für die Errichtung und den Betrieb von 11 Groß-Windkraftanlagen gestellt. Einen mit den Aktivitäten im Nationalpark-Interessenbekundungsverfahren vergleichbaren Einsatz lassen die Stadtwerke jedoch vermissen. Und dies, obwohl eine mögliche Gefährdung der Trinkwasserversorgung bspw. durch Bau- und Wartungsarbeiten, Tiefgründungen, Bodenverdichtung und in Windkraftanlagen verwendete Schadsubstanzen wie Schmierstoffe oder Kühlmittel nicht von der Hand zu weisen ist.

Hinweis auf Selbstverständlichkeit
Lediglich eine zaghafte Stellungnahme veröffentlichten die Stadtwerke, nachdem sie von unserem geplanten Appell erfahren hatten. Darin fordern sie die Bezirksregierung Düsseldorf dazu auf, „die besondere Schutzbedürftigkeit der Trinkwasservorkommen in ihrer Entscheidung [Anm.: betrifft die 18. Änderung des Regionalplans Düsseldorf] einzubeziehen.“ Bei der Planung von Windenergieanlagen müsse der Trinkwasserschutz berücksichtigt werden. Dies ist ein Hinweis auf eine Selbstverständlichkeit und weit entfernt von der Aufforderung, vom Windkraftausbau in der Wasserschutzzone im bzw. am Reichswald abzusehen!

Nur Briefkasten oder Abgabe am Empfang möglich
Leider waren trotz rechtzeitiger Ankündigung weder der Geschäftsführer der Stadtwerke Goch noch die Geschäftsführerin der Stadtwerke Kleve dazu bereit, heute unseren Appellbrief persönlich entgegenzunehmen. Uns wurde die Nutzung des Briefkastens oder Abgabe am Empfang empfohlen. Dies haben wir im Anschluss an eine mündliche Zusammenfassung des Inhalts des Briefes vor dem Bürogebäude der Stadtwerke Goch am Wasserturm dann auch getan.  

Unser Appellbrief
Das Schreiben veröffentlichen wir an dieser Stelle. Wir hoffen, zeitnah dasselbe mit einer Antwort der Stadtwerke tun zu können. Im Idealfall vielleicht doch auch noch mit einer ablehnenden Stellungnahme bzgl. der Windkraftplanungen in dem Gebiet, in dem sie Trinkwasser für rund 130.000 Menschen gewinnen?

Schreiben downloaden…

 

 

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